Einleitung

Hydroxylaminhydrochlorid wird durch Kaliumhydroxid zersetzt. Es bildet sich Hydroxylamin, Chlorwasserstoff, Kaliumchlorid und Wasser. Durch die exotherme Reaktion wird das Hydroxylamin weiterzersetzt.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS08 – Gesundheitsgefahr

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

GHS09 – Umwelt

Achtung

20 g Hydroxylaminhydrochlorid, ClH4NO – 69.49 g/mol

Hydroxylammoniumchlorid

CAS-Nr.: 5470-11-1 – EG-Nr.: 226-798-2

Met. Corr. 1, Acute Tox. 4 (oral, dermal), Skin Irrit. 2, Eye Irrit. 2, Skin Sens. 1, Carc. 2, STOT RE 2 (Milz), Aquatic Acute 1, WGK 3

H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H302 + H312 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken oder Hautkontakt. H315 Verursacht Hautreizungen. H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen. H319 Verursacht schwere Augenreizung. H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen. H373 Kann die Organe schädigen (Milz) bei längerer oder wiederholter Exposition durch Verschlucken. H400 Sehr giftig für Wasserorganismen. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P301 + P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P302 + P352 + P312 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen. Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P308 + P313 BEI Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Sigma-Aldrich, 159417, SDB vom 11.05.2021

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

20 g Kaliumhydroxid (Plätzchen), KOH – 56.11 g/mol

Ätzkali, Kalihydrat, Kaliumoxidhydrat

CAS-Nr.: 1310-58-3 – EG-Nr.: 215-181-3

Met. Corr. 1, Acute Tox. 4 (oral), Skin Corr. 1A, Eye Dam. 1, WGK 1

H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. P234 Nur in Originalverpackung aufbewahren. P260 Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol nicht einatmen. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P301 + P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Sigma-Aldrich, 306568, SDB vom 30.04.2021

 

Produkt

Chemikalie

GHS07 – Ausrufezeichen

Achtung

Ammoniumchlorid, NH4Cl – 53.49 g/mol

Salmiak

CAS-Nr.: 12125-02-9 – EG-Nr.: 235-186-4

Acute Tox. 4 (oral), Eye Irrit. 2, WGK 1

H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H319 Verursacht schwere Augenreizung. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen. P280 Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301 + P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P337 + P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Merck, 101145, SDB vom 07.06.2021

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

250-ml-Becherglas, 2 × 50-ml-Becherglas, 2 × Spatel, Waage, Glasstab

 

Versuchsdurchführung

In den trockenen 50-ml-Bechergläsern werden jeweils 20 g Hydroxylaminhydrochlorid und 20 g Kaliumhydroxid eingewogen, in ein 250-ml-Becherglas überführt und innig miteinander vermengt. Das Gemisch sollte zu einem Kegel aufgehäuft werden. Nach kurzer Zeit setzt die stark exotherme Reaktion ein und weiße Nebel steigen auf.

Wegen der starken Nebelbildung darf das Experiment nur im Freien oder in einem Abzug durchgeführt werden. Nicht in der Nähe von Wohngebäuden durchführen! Auf Windrichtung achten!

 

Reaktionsgleichung

Die Zersetzung von Hydroxylaminhydrochlorid durch Kaliumhydroxid ist (noch) nicht hinreichend untersucht worden! Es sind daher mehrere Reaktionswege möglich.

Abb. 1 – Umsetzung von Hydroxylaminhydrochlorid durch Kaliumhydroxid, zu Hydroxylamin und Chlorwasserstoff.
Abb. 1 – Umsetzung von Hydroxylaminhydrochlorid durch Kaliumhydroxid, zu Hydroxylamin und Chlorwasserstoff.

Sollte das Kaliumhydroxid direkt bei der Reaktion beteiligt sein, wäre dies eine mögliche Gleichung. Es bildet sich Hydroxylamin, Kaliumchlorid und Wasser:

H3N+—OH Cl + KOH → H2N—OH + KCl + H2O

 

Durch die stark exotherme Reaktion ist eine Reaktion des gebildeten Hydroxylamins sehr wahrscheinlich. Es entstehen Ammoniak, Stickstoff und Wasser:

3 H2N—OH → NH3↑ + N2↑ + 3 H2O↑

 

Der in der ersten Reaktionsgleichung gebildete Chlorwasserstoff verbindet sich mit dem Ammoniak zu Ammoniumchlorid, welches zusammen mit Wasserdampf für den Nebel verantwortlich ist:

HCl(g) + NH3(g) → NH4Cl(s)

 

Quellenangaben

[1]
H. W. Roesky und K. Möckel. Künstlicher Nebel. In: Chemische Kabinettstücke, VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim, 1994, 50–51.

 

Download

Künstlicher Nebel

 

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