Chemolumineszenz ist eine Form der Lumineszenz, die durch eine chemische Reaktion hervorgerufen wird. Um allgemein eine Lumineszenz zu erwirken, muss Materie (Luminophor) Energie absorbieren, die anschließend in Form von elektromagnetischer Strahlung abgegeben werden kann. Die Art und Weise, mit der die nötige Energie zugeführt wird, charakterisiert die jeweilige Lumineszenz. Ein alltägliches Beispiel ist die Thermolumineszenz, also die durch Zuführung von Wärme erzeugte Lumineszenz, die uns begegnet, wenn wir den leuchtenden Glühfaden einer Glühlampe beobachten. Bei der Chemolumineszenz führt man die Energie mittels einer chemischen Reaktion zu. Man benötigt also hierfür eine exergonische Reaktion.

Das Besondere an dieser Reaktion ist, dass die Temperatur deutlich unterhalb der Glühtemperatur der verwendeten Stoffe liegt. Somit wird die Chemolumineszenz auch als »kaltes Licht« oder »kaltes Feuer« bezeichnet. Das emittierte Licht muss hierbei nicht unbedingt im sichtbaren Bereich, d. h. bei einer Wellenlänge von ca. 400–800 nm liegen.

Genauso gut kann es vorkommen, dass eine Emission von deutlich kürzer- oder längerwelligem Licht eintritt. Welches Licht emittiert wird, kann über die Wahl der Reaktanden gesteuert werden. In dieser Arbeit soll nur die Chemolumineszenz im Bereich des sichtbaren Lichts behandelt werden, da diese verständlicherweise viel einfacher im Versuchsablauf beobachtet werden und man sich dadurch teure Messapparaturen ersparen kann. Ebenso hat die Chemolumineszenz von sichtbarem Licht breite Verwendungsmöglichkeiten im Alltag, wenn man an die bekannten »Knicklichter« als Notlichter oder zum Angeln denkt. Eine andere Möglichkeit zur Verwendung wurde mir durch einen Hobbybiologen zugetragen. Er war der Meinung, dass sich einige Luminophore auch zum Anfärben von bestimmten Bakterien eigneten.

 

Chemolumineszenz der Oxalsäureester unter besonderer Berücksichtigung substituierter kondensierter benzoider Aromaten und ihre Wirkung als Luminophore (2016)


 

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