Wie der Name schon erahnen lässt, wurde dieser Bombentyp zur Entfachung von Bränden eingesetzt. Die enthaltenen Bestandteile haben alle eines gemeinsam: Sie sind nur äußerst schwer zu löschen. Als Zerlgeladung dient meist ein kleiner Sprengsatz. Diese Bomben wurden nach einem Angriff mit Sprengbomben eingesetzt und haben noch größere Zerstörungen zur Folge.

Abb. 58 - Deutsche Stabbrandbombe aus dem 2. WeltkriegDurch den flächendeckenden Einsatz gab es sehr viele Brandherde, die nur schwer, bis gar nicht zu kontrollieren waren. Die Zerstörungen durch Brandbomben waren im 2. Weltkrieg immens. Diese Waffe führte bei Menschen zu übelsten Brandverletzungen.

Eingesetzter weißer Phosphor führte zusätzlich noch zu schwersten Vergiftungen, an denen auch viele Menschen zugrunde gingen.

Auch der enorme Sauerstoffbedarf dieser Brandmittel führte zu vielen Opfern, da die Luft orkanartig aus umliegenden Straßen und Kellern gezogen wurde. Durch die hohe Verbrennungstemperatur entsteht eine starke Thermik. Menschen in unmittelbarer Nähe sterben nicht nur durch Verbrennungen, sondern auch durch Austrocknung und Ersticken.

Den allerersten Feuersturm entfachte die deutsche Luftwaffe in der Nacht vom 14./15. November in Coventry (England). Aber auch die britische Luftwaffe setzte deutsche Städte in Brand, wie 1942 Lübeck und Hamburg im Jahre 1943.

 

10.1 Eingesetzte Mischungen

10.1.1 Elektron-Thermit-Stabbrandbombe

Elektron ist eine Mischung aus mindestens 90 % Magnesium und ca. 10 % Aluminium. Diese Legierung schmilzt bei ca. 650 °C und verbrennt mit einer Temperatur von etwa 2200 °C. Die Anzündladung besteht aus Thermit. Die Mischung verbrennt mit dem Sauerstoff der Luft.

 

10.1.2 Flammstrahlbombe

Bei dieser Bombe ist Benzin mit Sauerstoff, der unter Druck steht, überschichtet. Das Benzin-Sauerstoff-Gemisch wird mit einer Düse versprüht und an Thermit gezündet.

 

10.1.3 Phosphorbombe

Die Füllung besteht aus weißem Phosphor und Kautschuk. Der weiße Phosphor entzündet sich bei Luftkontakt von selbst und setzt den Kautschuk in Brand. Die Verbrennungstemperatur beträgt etwa 1300 °C. Blindgänger dieser Waffengattung führen auch heute noch zu Verletzungen unter der Bevölkerung. In Peenemünde auf der Insel Usedom werden noch heute Teile von weißem Phosphor an den Strand gespült und oft mit Bernstein verwechselt. Sobald der weiße Phosphor trocknet, entzündet er sich und setzt Finger und Kleidung in Brand.

 

10.1.4 Metallbrandbomben

Es gibt einige Metalle, die bei kleinen Korngrößen pyrophore Eigenschaften besitzen, d. h. sich bei Luftkontakt spontan entzünden.

Metalle mit dieser Eigenschaft sind unter anderem:

  • Aluminium
  • Zirconium
  • Uran
  • Magnesium
  • Eisen
  • Wolfram
  • Kupfer

Je nach verwendetem Metall kann die Verbrennungstemperatur über 3200 °C erreichen.

Man bezeichnet diese Art von Bomben auch als DIME (Dense Inert Metal Explosive), zu Deutsch: Sprengstoff mit Dichtem, inertem Metall. Sie entfalten ihre tödliche Wirkung in einem stark begrenzten Radius. Diese Eigenschaft macht sie auch in Städten einsetzbar.

 

10.1.5 Napalm

Abb. 59 - US Napalmangriff in VietnamAls Napalm wird eine ganze Gruppe von Brandmischungen bezeichnet. Im Wesentlichen haben aber alle eines gemeinsam: Sie bestehen zu einem großen Teil aus geliertem Benzin.

Als Gelierungsmittel dienen oft Aluminiumseifen wie zum Beispiel Hydroxylaluminium-bis(2-ethylhexanoat).

Die Verbrennungstemperatur liegt zwischen 800 °C und 1200 °C.

Die amerikanischen Streitkräfte setzten im Vietnamkrieg große Mengen an Napalm ein, was leider vielen Zivilisten das Leben gekostet hat.
Quellen: [96], [97], [98], [99], [100]

 

Geschichte der Sprengstoffe


 

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