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Wer bin ich?

Ich war einer der bekanntesten Chemiker des 19. Jahrhunderts. Viele Begrifflichkeiten der organischen Chemie wurden von mir eingeführt. Begriffe wie Isomerie, Katalysator und Allotropie sind von mir geprägt worden. Ich war Mitglied in 94 gelehrten Gesellschaften. Die Anzahl meiner Ehrungen und Orden war beträchtlich.

Mein Geburtstag ist der 20. August 1779, der Geburtsort war Väversunda Sögård.

Als ich vier Jahre alt war (1783) verstarb mein Vater.

Meine Mutter hat 1785 nochmals geheiratet, sie verstarb jedoch im Jahr 1788.

Ab 1791 lebte ich bei meinem Onkel Magnus Sjösteen.

Das Gymnasium von Linköping besuchte ich ab 1793.

1794/95 war ich als Hauslehrer, in der Nähe von Norrköpings, tätig.

An der Universität Uppsala begann ich 1797 ein Studium mit der Fachrichtung Medizin, war aber kurz darauf wieder als Hauslehrer in Eggeby tätig.

Ein Stipendium wurde mir 1798 zugesprochen und ich setzte mein Studium fort.

1799 begann ich private Studien zur Chemie und zur Elektrizitätslehre.

Das Kandidatenexamen und Lizentiatenexamen für Medizin bestand ich 1801.

Meine Abschlussarbeit mit dem Titel »De Electriciatis galvanicae apparatu cel. Volta excitae in corpara organica effectu« erfolgte 1802. In diesem Jahr wurde ich auch als Adjunkt (ohne Bezüge) der Medizin und Pharmazie am (späteren) Karolinska Institutet angestellt.

Gemeinsam mit Wilhelm von Hisinger erfolgten 1802/1803 Untersuchungen über den Galvanismus und Analysen von Mineralien.

Das Element Cer wurde von mir gemeinsam mit Wilhelm von Hisinger 1803 entdeckt und dessen Atomgewicht bestimmt. Auch Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) gelang in diesem Jahr die Entdeckung von Cer.

Meine Promotion erfolgte 1804 an der Universität von Uppsala.

Die Freimaurerloge St. John's Lodge St. Erik nahm mich 1805 in den Bund der Freimaurer auf. Ebenfalls erfolgte eine Anstellung als Armenarzt (66 Reichstaler pro Jahr) im Ostteil von Stockholm sowie eine Ernennung als Assessor (ohne Bezüge) am (späteren) Karolinska Institutet.

Meine »Vorlesung über Tierchemie« erscheint 1806.

Vom (späteren) Karolinska Institutet werde ich 1807 zum Professor für Medizin und Pharmazie ernannt und ich beginne meine Arbeiten über Milchsäure.

Die Darstellung von Ammoniumamalgam gelingt mir zusammen mit M. M. Pontin im Jahr 1808. Auch mein 1. Band des »Lehrbuches der Chemie« erscheint in diesem Jahr.

Außerdem werde ich zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Svenska Akademien) ernannt und ich beginne mit meinen umfangreichen analytischen Arbeiten.

1810 wird die chirurgische Schule in »Karolinska Mediko-Kirurgiska Institutet« umbenannt und ich werde Professor für Chemie und Pharmazie. Mein Amt als Armenarzt gebe ich auf. Die Svenska Akademien ernennt mich zum Präsidenten für das Jahr 1810.

Das Collegium medicom nimmt mich 1811 als Mitglied auf. Ich werde aufgefordert zur Neuherausgabe der schwedischen Pharmakopöe. Auch eine Erstveröffentlichung, der von mir erdachten, neuen chemischen Nomenklatur erfolgt 1811.

Nach England reise ich 1812. Dort treffe ich Sir Humphry Davy (1779–1829). Es folgen gemeinsame Arbeiten mit Alexander John Gaspard Marcet (1770–1822). Eine elektrochemische Theorie erstellte ich ebenfalls in diesem Jahr.

Als »Foreign Member« werde ich 1813 in die Royal Society aufgenommen.

1814 entwickelte ich ein neues System der Mineralogie, chemische Symbole werden von mir eingeführt und ich stelle die erste Tabelle mit Atommassen auf.

Von 1815–1816 arbeitet als erster deutscher Schüler Christian Gottlob Gmelin in meinem Labor. 1815 gelingt mir die Darstellung von elementarem Tantal.

Bei Johan Gottlieb Gahn (1745–1818) erlerne ich 1816 die Lötrohrprobierkunst.

Johan August Arfwedson (1792–1841) entdeckt 1817 in meinem Labor das Element Lithium. Auch mir gelingt in diesem Jahr die Entdeckung eines neuen Elements, das Selen.

Als Karl XIV. Johann von Schweden (1763–1844) 1818 den Thron besteigt, werde ich geadelt. Ein »Versuch einer Theorie der chemischen Proportionen« erscheint im dritten Band meines Buches »Lehrbuches der Chemie«. In diesem Jahr publizierte ich auch meine Tabelle der Atomgewichte.

1819 reise ich durch Deutschland nach Schweden. Die Svenska Akademien ernennt mich zum Sekretär, diesen Posten behalte ich bis zu meinem Tod.

Mein Buch über Lötrohranalyse erscheint 1820.

Der erste »Jahresbericht über die Fortschritte der physischen Wissenschaften« erscheint in Stockholm 1821, die erste deutsche Ausgabe folgt 1822.

Einen Kuraufenthalt in Karlsbad mache ich 1822. Ich treffe mich mit dem deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832).

1823 gelingt mir die Darstellung von reinem Silicium und erkenne den elementaren Charakter.

1823/24 erlernt ein deutscher Schüler bei mir die analytische Chemie. Es handelt sich um Friedrich Wöhler (1800–1882).

Das Element Zirconium wird von mir erstmals 1824 als Metall gewonnen.

Eine von Alexander von Humboldt (1769–1859) geleitete Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin besuchte ich 1828.

Jens Esmark übersandte mir 1828 ein neues Mineral. Im gleichen Jahr stellte ich fest, dass dieses Mineral nahezu zu 60 % aus einem neuen Oxid bestand. Das Metall, das diesem Oxid zu Grunde lag, benannte ich nach dem germanischen Gott Thor Thorium.

Die Entdeckung dieses Minerals veröffentlichte ich 1829.

1830 besuchte ich die Naturforscherversammlung in Hamburg. Ein Zusammentreffen mit Justus von Liebig (1803–1873) erfolgte auch in diesem Jahr.

Mein Student Nils Gabriel Sefström (1787–1845) entdeckt in meinem Laboratorium das Element Vanadium. Der Begriff »Isomerie« wird von mir eingeführt.

Eine Unterscheidung von Isomerie, Polymerie und Metamerie erfolgt von mir 1831.

Von der Professur am Karolinska Institutet trete ich 1832 zurück, bleibe aber Honorarprofessor. Mein Nachfolger wird mein Schüler Carl Gustav Mosander (1797–1858).

Als 1834 in Stockholm eine Choleraepidemie ausbricht, wirke ich aufopferungsvoll als Arzt. Durch trockene Destillation von Traubensäure erhielt ich die Brenztraubensäure.

Den Titel eines Freiherrn erhalte ich 1835 und ich führe den Begriff »Katalytische Kraft« ein. Außerdem heirate ich Elisabeth Johanna Popius.

Die Royal Society verleiht mir 1836 die Copley-Medaille.

1838 beginne ich meine Arbeiten über Chlorophyll und der Begriff »Protein« wird von mir vorgeschlagen.

Die Gallenflüssigkeit untersuche ich 1839.

Der Begriff »Allotropie« wird erstmals 1841 von mir geprägt.

1842 wurde die Friedensklasse des Ordens Pour le merite gestiftet und ich gehörte ihr sofort als Ritter an.

Eine letzte Reise nach Karlsbad unternehme ich 1845, mein Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends.

An der Versammlung skandinavischer Naturforscher in Kopenhagen nahm ich 1847 teil. Ein letztes Treffen mit meinem Freund Hans Christian Ørsted (1777–1851) erfolgt ebenfalls in diesem Jahr. Im Dezember erlitt ich einen Anfall, der meine Beine lähmte. Ich konnte nur noch in einem Rollstuhl gefahren werden. Mein Körper verfiel immer mehr, aber ich war immer bei klarem Verstand.

Mein Todestag ist der 7. August 1848. Ich wurde auf dem Friedhof in Solna im Norden von Stockholm begraben.

 

Also wer bin ICH???


Jöns Jacob Berzelius

Liebe Rätselfreunde!

Ihr habt sicher die Lösung des Rätsels gefunden.

Es war natürlich Jöns Jacob Berzelius.
* 20. August 1779 in Väversunda Sögård
† 7. August 1848 in Stockholm

 

 

 

 

Chemiker-Rätsel Juli 2008

 

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