Einleitung

Ein Baumwolltuch wird in eine Natriumchloridlösung gelegt, ausgepresst und in 50%iges Methanol eingelegt. Das Tuch wird nun aufgehängt und entzündet.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS02 – Flamme

GHS06 – Totenkopf mit gekreuzten Knochen

GHS08 – Gesundheitsgefahr

Gefahr

125 mL Methanol, CH4O – 32.04 g/mol

Methylalkohol, Holzgeist

CAS-Nr.: 67-56-1 – EG-Nr.: 200-659-6

Flam. Liq. 2, Acute Tox. 3 (oral, dermal, inhalativ), STOT SE 1 (Augen, Zentralnervensystem), WGK 2

H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar. H301 + H311 + H331 Giftig bei Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen. H370 Schädigt die Organe (Augen, Zentralnervensystem). P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P233 Behälter dicht verschlossen halten. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P301 + P310 BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P304 + P340 + P311 BEI EINATMEN: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen.

Merck, 106009, SDB vom 21.08.2021

 

10 g Natriumchlorid, NaCl – 58.44 g/mol

Kochsalz

CAS-Nr.: 7647-14-5 – EG-Nr.: 231-598-3

WGK 1

Sigma-Aldrich, 746398, SDB vom 23.06.2021

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

2 × 500-ml-Glasschale, 2 × Glasstab, Stativ mit Muffe, Holzklammer, feuerfeste Unterlage, Streichhölzer oder Feuerzeug

 

Versuchsdurchführung

Schale 1: In einer 500-ml-Glasschale werden 10 g Natriumchlorid in 250 mL Wasser gelöst.

Schale 2: 125 mL Methanol werden in einer weiteren Glasschale mit 125 mL Wasser gemischt.

Das trockene Baumwolltuch wird in die Schale 1 gegeben, ausgepresst und in Schale 2 verbracht. Nun wird ebenfalls wieder ausgepresst und das Tuch an der Klammer aufgehängt und entzündet.

 

Reaktionsgleichung

2 CH3OH + 3 O2 → 2 CO2↑ + 4 H2O↑

 

Das Tuch wurde durch die Kochsalzlösung imprägniert, d. h., die Kochsalzlösung hat ein Eindringen des Methanols in das Gewebe verhindert. Folglich befindet sich nur an der Tuchoberfläche Methanol. Dort verdampft es und bildet mit der Luft brennbare Dämpfe. Durch die Verbrennungswärme des Methanols verdampft im Gewebe das Wasser der Kochsalzlösung und kühlt dadurch das Tuch. Durch dieses Verdampfen des Wassers scheidet sich am und im Gewebe Kochsalz (Natriumchlorid) ab. Natriumchlorid ist ein guter Wärmeleiter, es sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Verbrennungswärme über das gesamte Tuch. Durch dieses Zusammenspiel von Wärmeentzug (Verdampfen des Wassers) und Wärmeverteilung wird ein erreichen der Zündtemperatur unterbunden.

 

Medien

Abb. 1 – Auspressen und aufhängen.Abb. 2 – Anzünden.Abb. 3 – das Taschentuch übersteht diese Prozedur.

 

 

Quellenangaben

[1]
F. R. Kreißl und O. Krätz. Brennendes Taschentuch – brennender Geldschein. In: Feuer und Flamme, Schall und Rauch, WILEY-VCH: Weinheim, 1999, 217–218.
[2]
H. W. Roesky und K. Möckel. Flambiertes Taschentuch – Geldschein in Flammen. In: Chemische Kabinettstücke, VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim, 1994, 299–300.

 

Download

Das brennende Taschentuch

 

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