Einleitung

In einem Reagenzglas wird Mundschleimhaut mit einem Lysepuffer versetzt, erhitzt und mit eiskaltem Ethanol überschichtet.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

0.1 g Natriumlaurylsulfat, C12H25NaO4S – 288.38 g/mol

Natriumdodecylsulfat (IUPAC), Dodecylsulfat Natriumsalz, Schwefelsäuredodecylester-Natriumsalz

CAS-Nr.: 151-21-3 – EG-Nr.: 205-788-1

Acute Tox. 4 (oral), Skin Irrit. 2, Eye Dam. 1, Aquatic Chronic 3, WGK 2

H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H315 Verursacht Hautreizungen. H318 Verursacht schwere Augenschäden. H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P264 Nach Gebrauch Haut gründlich waschen. P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. P301 + P312 BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P302 + P352 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Sigma-Aldrich, L6026, SDB vom 05.07.2021

GHS02 – Flamme

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

6–7 mL Ethanol 96 % (vergällt), C2H6O – 46.07 g/mol

Alkohol, Weingeist, Ethylalkohol, Sprit

CAS-Nr.: 64-17-5 – EG-Nr.: 200-578-6

Flam. Liq. 2, Eye Irrit. 2, WGK 1

H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar. H319 Verursacht schwere Augenreizung. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P233 Behälter dicht verschlossen halten. P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden. P241 Explosionsgeschützte elektrische/Lüftungs-/Beleuchtungsgeräte verwenden. P242 Funkenarmes Werkzeug verwenden. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Merck, 100971, SDB vom 07.06.2021

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

Plastikbecher, Reagenzglas mit Gummistopfen, Reagenzglasständer, 2 × 10-ml-Messzylinder, 100-ml-Becherglas, Glasgewindeflasche, Einwegpipette (1.5 oder 3 mL), Schnappdeckelglas, Wasserbad, Gefrierschrank (−20 °C), Permanentmarker wasserunlöslich

 

Versuchsdurchführung

Vorbereitung:

  1. In eine Glasgewindeflasche werden 20 mL Ethanol gegeben und bei −20 °C in den Gefrierschrank gestellt. Der Kühlprozess dauert
    ca. 2–3 Stunden.
  2. In das Reagenzglas werden 14 mL Wasser gegeben und der Flüssigkeitsstand mit dem Permanentmarker gekennzeichnet.
  3. Das Wasserbad wird auf eine Temperatur von 50 °C eingestellt.
  4. Lysepuffer: In ein 100-ml-Becherglas werden 9.9 g Wasser eingewogen und 0.1 g Natriumlaurylsulfat zugesetzt. Nun wird so lange umgeschwenkt, bis sich das Natriumlaurylsulfat gänzlich gelöst hat.

ChromosomIn das Reagenzglas werden 3 mL Wasser gefüllt und das Reagenzglas in den Ständer gestellt. Nun werden die Wangen in den Mund gesogen und 30 Sekunden auf den Wangeninnenseiten gekaut. Nicht schlucken! Das Wasser aus dem Reagenzglas wird nun in den Mund genommen und 30 Sekunden lang kräftig im Mund bewegt. Nicht schlucken! Die Flüssigkeit wird in einen Plastikbecher überführt. Der Rand des Bechers wird zu einem Ausguss zusammengedrückt und die Flüssigkeit in das Reagenzglas gegossen. Jetzt werden 2 mL Lysispuffer zugegeben, der Stopfen aufgesetzt und das Reagenzglas
5 × langsam auf den Kopf gedreht. Das Reagenzglas wird nun für 10 Minuten im Wasserbad bei 50 °C belassen. Nun wird das Reagenzglas schräg gehalten und so viel eisgekühltes Ethanol hinzu pipettiert, bis die Markierung erreicht ist. Der Stopfen wird wieder aufgesetzt und das Reagenzglas für 5 Minuten im Reagenzglasständer belassen. Beobachten! Danach wird das Reagenzglas wieder 5 × langsam auf den Kopf gedreht. Die ausgefallene DNA kann nun mit einer Einwegpipette vorsichtig abgesaugt und in ein Schnappdeckelglas gegeben werden. Es empfiehlt sich, die DNA mit Ethanol zu überschichten.

Bild-Quelle: Chromosom (Wikipedia)

 

Die DNA bzw. DNS (Desoxyribonucleinsäure) befindet sich in den Chromosomen im Zellkern. Die DNA ist auf Histon-Moleküle aufgewickelt. Der Lysepuffer (griech. lysis = auflösen) löst die Zell- und Zellkernmembran auf ebenso die Histon-Moleküle. Die Salzionen lagern sich an die DNA an und verringern ihre Löslichkeit. Die DNA umgibt sich mit einer »Wasserhülle«. Das zugesetzte Ethanol entzieht der DNA diese Hülle, die DNA-Moleküle lagern sich zusammen. Wird das Reagenzglas nun langsam auf den Kopf gedreht, dann durchmischt das Ethanol die Lösung, was die Löslichkeit der DNA noch weiter herabsetzt: Die DNA-Moleküle lagern sich noch stärker zusammen.

 

Download

DNA-Isolierung aus Mundschleimhaut

 

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