Einleitung

Aus Magnesium und Quarzsand wird durch eine Reduktion Magnesiumsilicid hergestellt. Das gebildete Magnesiumsilicid wird mit Salzsäure umgesetzt. Es bildet sich dabei Monosilan und Magnesiumchlorid.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS02 – Flamme

Gefahr

2 g Magnesium (Späne), Mg – 24.31 g/mol

CAS-Nr.: 7439-95-4 – EG-Nr.: 231-104-6

Flam. Sol. 1, Self-heat. 1, Water-react. 2, WGK nwg

H228 Entzündbarer Feststoff. H251 Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten. H261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P231 + P232 Inhalt unter inertem Gas handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen. P235 Kühl halten.

Sigma-Aldrich, 200905, SDB vom 10.08.2021

 

1 g Quarzsand

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

5 mL Salzsäure 37 %, HCl – 36.46 g/mol

Salzsäure rauchend, Chlorwasserstoff-Lösung

CAS-Nr.: 7647-01-0 – EG-Nr.: 231-595-7

Met. Corr. 1, Skin Corr. 1B, Eye Dam. 1, STOT SE 3 (Atmungssystem), WGK 1

H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H335 Kann die Atemwege reizen. P234 Nur in Originalverpackung aufbewahren. P261 Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden. P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Sigma-Aldrich, 339253, SDB vom 28.09.2021

 

Produkte

Chemikalie

GHS02 – Flamme

Gefahr

Magnesiumsilicid, Mg2Si – 76.70 g/mol

Dimagnesiumylidensilan (IUPAC), Dimagnesiumsilicid

CAS-Nr.: 22831-39-6 – EG-Nr.: 245-254-5

Water-react. 2, WGK 3

H261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase. P231 + P232 Inhalt unter inertem Gas handhaben und aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen. EUH014 Reagiert heftig mit Wasser.

Sigma-Aldrich, 343196, SDB vom 24.09.2019

GHS02 – Flamme

GHS04 – Gasflasche

Gefahr

Silan, SiH4 – 32.13 g/mol

Monosilan, Siliciumwasserstoff, Silakan, Siliciumhydrid

CAS-Nr.: 7803-62-5 – EG-Nr.: 232-263-4

Flam. Gas 1A, Press. Gas (Liq.), WGK 1

H220 Extrem entzündbares Gas. H280 Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P377 Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlos beseitigt werden kann. P381 Bei Undichtigkeit alle Zündquellen entfernen. P403 An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

Linde, 000010021753 , SDB vom 09.12.2019

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

3 × Porzellanschale, Spatel, Stativ, Muffe, Klemme, Bunsenbrenner, Messzylinder, Pinzette, Pistill

 

Versuchsdurchführung

In einer Porzellanschale werden 2 g Magnesium (Späne) und 1 g Quarzsand innig miteinander vermengt. Die fertige Mischung wird in ein Reagenzglas gefüllt, welches anschließend schräg an einem Stativ befestigt wird.

Die Reaktion muss im Freien durchgeführt werden! Das Reaktionsprodukt kann herausgeschleudert werden! Reagenzglasöffnung nicht auf Personen oder brennbare Materialien richten! Angegebene Mengen nicht überschreiten!

Nun wird mit dem Bunsenbrenner erhitzt, bis die Mischung aufglüht und die Reaktion einsetzt. Nach beendeter Reaktion kann man erkennen, dass das Reagenzglas viele feine Sprünge aufweist. Das Reagenzglas wird aus der Klammer entfernt und der untere Teil, über einer Unterlage, mit einem Pistill abgeschlagen. Aus der entstandenen dunkelbraunen Masse werden mit einer Pinzette die Glassplitter entfernt. Zwei Spatel des Reaktionsprodukts werden in eine Porzellanschale überführt und mit 20mL dest. Wasser versetzt. Unter dem Abzug werden jetzt 5 mL Salzsäure 37 % zugegeben. Die aufsteigenden Gasblasen entzünden sich an der Oberfläche und verbrennen mit einem knatternden Geräusch. Dabei kann auch ein feiner Rauch aus Siliciumdioxid beobachtet werden.

 

Reaktionsgleichung

Magnesium reagiert mit Quarzsand:

2 Mg + SiO2 → 2 MgO + Si

 

Das Silicium reagiert mit vorhandenem Magnesium:

2 Mg + Si → Mg2Si

 

Magnesiumsilicid reagiert mit Salzsäure zu Monosilan:

Mg2Si + 4 HCl → 2 MgCl2 + SiH4

 

Das Monosilan verbrennt mit Sauerstoff:

SiH4 + 2 O2 → SiO2↓ + 2 H2O↑

 

Bei der Reduktion von Siliciumdioxid (Quarzsand) mit Magnesium im Überschuss bildet sich als Nebenprodukt immer Magnesiumsilicid (Mg2Si). Wird das Magnesiumsilicid mit Salzsäure versetzt, so entstehen dabei Magnesiumchlorid und Monosilan (SiH4). Monosilan reagiert mit Sauerstoff unter Selbstentzündung. Dabei bildet sich ein feiner Rauch, welcher aus Siliciumdioxid besteht. Unverbrauchtes Magnesium reagiert mit Salzsäure zu Magnesiumchlorid und Wasserstoff, welcher durch das verbrennende Monosilan ebenfalls entzündet wird.

 

Quellenangaben

[1]
K. Waselowsky. Erste Bekanntschaft mit Silanen. In: 225 × Chemie – Ein Experimentierbuch, Franckh'sche Verlagshandlung: Stuttgart, 1982, 101.

 

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Silane

 

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