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Wer bin ich?

Einer meiner bedeutendsten Vorfahren ist Olof Rudbeck (1630–1702). Ich beherrschte Schwedisch, Russisch, Englisch, Französisch und Deutsch perfekt in Wort und Schrift. Die Werke meiner Lieblingsautoren übersetzte ich ins Schwedische, führte eine Rückübersetzung durch und verglich diese mit dem Original.

Als drittes Kind meiner Eltern wurde ich 1833 in Schweden geboren.

Mein Vater flieht 1837 vor seinen Gläubigern nach Finnland.

Die Flucht meines Vaters führt ihn 1840 nach St. Petersburg, wo er 1842 eine Fabrik gründet und unsere Familie nachholt.

Von 1850–1852 werde ich auf Bildungsreise geschickt. Stationen waren Nordamerika, Frankreich, Deutschland und England.

Das autobiografische Gedicht »A Riddle« verfasste ich 1851.

Für kurze Zeit arbeitete ich 1851/52 in dem öffentlichen Laboratorium des Chemikers Théophile-Jules Pelouze (1807–1867).

1853 erfolgt meine Rückkehr nach St. Petersburg.

Für ein Gasmessgerät erhalte ich 1857 mein erstes Patent.

Die Firma meines Vaters geht 1858 bankrott.

Meine Eltern und mein jüngster Bruder Oscar-Emil kehren 1859 nach Schweden zurück. Mein Bruder Ludwig errichtet mit der Konkursmasse des väterlichen Betriebs eine Werkzeug- und Gewehrfabrik bei St. Petersburg. In dieser Fabrik sind auch mein Bruder Robert und ich beschäftigt.

1862/63 mache ich Sprengversuche mit Schießpulvermischungen. Für diese Mischungen erhalte ich 1863 ein Patent.

Im September 1864 kommt es zu einem Explosionsunfall, bei dem mein Bruder Oscar-Emil getötet wird.

In Krümmel bei Hamburg gründe ich 1865 eine Fabrik. Weitere Gründungen in verschiedenen Ländern folgen.

Um Patentansprüche durchzusetzen und Fabrikgründungen vorzunehmen reise ich 1866 in die USA.

1867 erhalte ich ein Patent für etwas, dass das Antlitz der Erde für immer prägen wird.

Mein Vater und ich erhalten 1868 den Letterstedt-Preis der königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaft.

Die amerikanische Firma »Atlantic Giant Powder Co.« wird 1870 gegründet, an der ich aber nur gering beteiligt bin.

Ein weiterer Firmenstandort wird 1871 Ardeer in Schottland.

Mein Vater stirbt 1872 in Stockholm. Mein Bruder Robert steigt in das russische Erdölgeschäft in Baku ein.

Paris ist ab 1873 mein neuer Wohnort.

Eine »explosive Form« der Gelatine wird von mir 1875 erfunden und ich mache Bekanntschaft mit Bertha Kinsky. Frau Kinsky arbeitet für kurze Zeit als meine Privatsekretärin und heiratet später den Baron von Suttner.

Eine Liebschaft mit einer Dame namens Sofie Hess beginne ich 1876. Diese »Dame« nutzt meinen Reichtum und Einfluss aber nur aus.

1879 erfolgt die Gründung einer »Naphtha-Produktionsgesellschaft«.

Meine Betriebe fasse ich 1886 zu zwei Gesellschaften zusammen. Eine mit Sitz in Paris und eine mit Sitz in London.

Das rauchschwache Treibladungspulver erfinde ich 1887.

Meine Mutter stirbt im Dezember 1889 in Stockholm. Bertha von Suttner veröffentlicht ihren Roman »Die Waffen nieder«.

In den sog. Panama-Skandal werde ich 1890 verwickelt. Man beschuldigt mich der Spionage und ich werde kurzzeitig inhaftiert.

Wegen dieser Anfeindungen verlasse ich Paris und übersiedelte 1891 nach San Remo in Italien.

Die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala wird mir 1893 verliehen.

Die Waffenfabrik in Bofors erwerbe ich 1894.

Am 27. November 1895 erstelle ich mein weltberühmtes Testament, in dem die Gründung einer Stiftung verankert ist: »Ich möchte einen Teil meines Vermögens dazu verwenden, einen Preis zu stiften ...«

Im Dezember 1896 schloss ich für immer meine Augen in meiner Villa in San Remo. Meine letzte Ruhestätte ist der nördliche Kirchhof im Familiengrab in Stockholm.

Ahnungsvoll schrieb ich einmal, dass ich sterben werde »... umgeben lediglich von bezahlter Dienerschaft, ohne einen liebgewordenen Menschen in der Nähe, dessen Hand einst sanft meine Augen zudrückt, und der mir beruhigend und treu ein Wort des Trostes zuflüstern könnte.«

Die schwedische Regierung beschließt am 19. Juni 1900 die Errichtung der von mir gewünschten Stiftung.

Meine Stiftung verleiht einen ganz bestimmten Preis. Eine der ersten Preisträgerinnen ist meine Weggefährtin Bertha von Suttner.

 

Also wer bin Ich???

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