Einleitung

Aus Harnstoff und Formaldehyd bildet sich durch eine Polykondensation ein Aminoplast. Celluloid, Bakelit und die Aminoplaste waren die ersten Kunststoffe, die Verwendung in der Technik fanden.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS06 – Totenkopf mit gekreuzten Knochen

GHS08 – Gesundheitsgefahr

GHS05 – Ätzwirkung

Gefahr

60 mL Formaldehydlösung 37 %, CH2O – 30.03 g/mol

Formalin, Formol

CAS-Nr.: 50-00-0 – EG-Nr.: 200-001-8

Acute Tox. 3 (oral, dermal), Acute Tox. 2 (inhalativ), Skin Corr. 1B, Eye Dam. 1, Skin Sens. 1, Muta. 2, Carc. 1B, STOT SE 1 (Augen, Zentralnervensystem)/ 3 (Atmungssystem), WGK 3

H301 + H311 Giftig bei Verschlucken oder Hautkontakt. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen. H330 Lebensgefahr bei Einatmen. H335 Kann die Atemwege reizen. H341 Kann vermutlich genetische Defekte verursachen. H350 Kann Krebs erzeugen. H370 Schädigt die Organe (Augen, Zentralnervensystem). P201 Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen. P202 Vor Gebrauch alle Sicherheitshinweise lesen und verstehen. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen [oder duschen]. P304 + P340 + P310 BEI EINATMEN: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Merck, 818708, SDB vom 22.07.2021

 

60 g Harnstoff, (NH2)2CO – 60.05 g/mol

Urea, Carbonyldiamin, Carbonyldiamid

CAS-Nr.: 57-13-6 – EG-Nr.: 200-315-5

WGK 1

Merck, 108487, SDB vom 07.06.2021

GHS05 – Ätzwirkung

GHS07 – Ausrufezeichen

Gefahr

3 mL Salzsäure 37 %, HCl – 36.46 g/mol

Salzsäure rauchend, Chlorwasserstoff-Lösung

CAS-Nr.: 7647-01-0 – EG-Nr.: 231-595-7

Met. Corr. 1, Skin Corr. 1B, Eye Dam. 1, STOT SE 3 (Atmungssystem), WGK 1

H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H335 Kann die Atemwege reizen. P234 Nur in Originalverpackung aufbewahren. P261 Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden. P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen. P305 + P351 + P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

Sigma-Aldrich, 339253, SDB vom 28.09.2021

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

Magnetrührer, Magnetrührfisch, 2 × 250-ml-Becherglas, 14 Reagenzgläser, Petrischale

 

Versuchsdurchführung

In einem 250-ml-Becherglas werden in 60 g Wasser 60 g Harnstoff gelöst. Die entstandene Lösung wird in sieben Reagenzgläser verteilt. In einem weiteren 250-ml-Becherglas werden 60 mL dest. Wasser vorgelegt und 60 mL konz. Formaldehydlösung zugegeben und ebenfalls auf sieben Reagenzgläser verteilt. Die Harnstoff- und Formaldehydlösungen werden in eine Petrischale gegossen, vermischt, 3 mL konz. Salzsäure zugegeben und nochmals verrührt.

 

Reaktionsgleichung

Reaktionsgleichung Harnstoff und Formaldehyd
Abb. 1 – Polykondensation zwischen Formaldehyd und Harnstoff.

 

Aus Harnstoff und Formaldehyd entsteht in Anwesenheit von Salzsäure ein Aminoplast und Wasser. Dabei handelt es sich um eine Polykondensation. Unter einer solchen Reaktion versteht man eine Polymerisation, bei der Wasser oder andere leichter flüchtige Verbindungen abgespalten werden. Die Voraussetzung für eine Polykondensation ist, dass die Monomere mindestens zwei reaktionsfähige Gruppen besitzen.

 

Medien

Abb. 2 – Harnstofflösung wird vorgelegt.Abb. 3 – Formaldehyd wird zugegeben.Abb. 4 – der Aminoplast ist ausgehärtet.

 

 

Quellenangaben

[1]
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck und R. Schwankner. Harnstoffharz aus Formaldehyd und Harnstoff. In: So interessant ist Chemie, 2. Auflage, Aulis-Verlag Deubner: Köln, 1997, 209–210.

 

Download

Aminoplast aus Formaldehyd und Harnstoff

 

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