Ja, Sprengstoff kann auch für künstlerische Zwecke verwendet werden. Das Verfahren nennt sich Plattieren bzw. Sprengplattieren.

 

12.1 Plattieren

Als Plattierung bezeichnet man das Aufbringen einer höherwertigen Metallschicht auf ein anderes Metall. Ziel ist eine möglichst unlösliche Verbindung beider Metalle. Dies wird durch Druck und Temperatur erreicht.

Hier ein paar Beispiele möglicher Verbindungen:

  • Kupfer auf Stahl
  • Silber auf Messing
  • Gold auf Messing
  • Aluminium auf Stahl
  • Titan auf Stahl

Es kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz: Aufschweißen, Elektroplattieren, Ionenplattieren, Tauchen, Aufwalzen von dünnen Metallfolien oder Sprengplattieren.

Die Plattierung dient meist dem Korrosions- oder Hitzeschutz, aber auch zur Herstellung von Schmuck. Die mechanischen Belastungen trägt der Grundwerkstoff (z. B. Stahl). Die Technik des Plattierens wird vor allem im Anlagen- und Apparatebau verwendet.

 

12.2 Sprengschweißen

Durch dieses Verfahren ist es möglich, nicht schweißbare Metalle, bis auf die atomare Ebene zu vereinen. Die Metalle werden mit mind.
100 m/s2 aufeinander zu beschleunigt, der Winkel kann dabei von 2° bis 30° variiert werden. Intermetallische Phasen werden nicht gebildet, da die Schmelztemperatur nicht erreicht wird. Typisch für dieses Verfahren sind wellenförmige Verwerfungen. Als Sprengstoffe kommen plastische Nitropenta-, Hexogen- oder Octogen-Sprengstoffe zum Einsatz.

 

12.3 Sprengplattieren

Dieses Verfahren ermöglicht den Abdruck eines Gegenstandes auf eine plane Oberfläche, damit lassen sich feinste Strukturen abbilden, z. B. auf Kupfer- oder Messingplatten. Es können aber auch zwei verschiedenartige Metalle dauerhaft miteinander verbunden werden.

12.3.1 Abbildverfahren

Abb. 68 - Schema Sprengplattierung

 

Wie auf der Abbildung zu sehen, wird auf eine weiche Unterlage die Metallplatte gelegt. Nun folgt der abzubildende Gegenstand. Der Gegenstand wird mit einer Glasplatte oder Gummimatte abgedeckt. Auf dieser Abdeckung wird der plastische Sprengstoff gleichmäßig aufgebracht.
Das Abbildungsmaterial gibt folgende Parameter vor:

  • Art des Sprengstoffes
  • Detonationsgeschwindigkeit
  • Arbeitsvermögen
  • Verdämmung

Für dieses Verfahren kommen Sprengstoffe mit Detonationsgeschwindigkeiten von 2000 bis 5000 m/s zum Einsatz. Die Zündung erfolgt meist aus dem Zentrum über dem Objekt oder vom Rand, dann normalerweise von zwei Seiten.
Quellen: [115], [116]

Abb. 69 - Sprengplattierung von GrasAbb. 70 - Sprengplattierung von GrasAbb. 71 - Sprengplattierung von GinkoAbb. 72 - Sprengplattierung von Ginko

 

Geschichte der Sprengstoffe


 

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