Abb. 18 - IodstickstoffAls wahre "Sensibelchen" und "Hypochonder" haben sich einige Verbindungen aus Stickstoff und Halogenen bzw. Schwefel entpuppt.

Pierre Louis Dulong (1785–1838) entdeckte 1811 den Chlorstickstoff (NCl3), eine gelbe bis braune Flüssigkeit. Diese Entdeckung kostete ihn drei Finger und ein Auge.

Der Iodstickstoff (NI3), eine braune bis braunschwarze Substanz, wurde erstmals 1829 von Georges Simon Serullas (1774–1832) hergestellt. Iodstickstoff ist empfindlicher als Chlorstickstoff.

Abb. 19 - Schwefelstickstoff (Tetraschwefeltetranitrid)Orangegelben Schwefelstickstoff (Tetraschwefeltetranitrid, S4N4) erhielt Eugène Soubeiran (1797–1859) erstmalig 1837.

All diese Substanzen sind äußerst berührungsempfindlich. Iodstickstoff explodiert selbst bei Berührung mit einer Feder. Manchmal ist der Explosionsgrund dieser Substanzen nicht ersichtlich.

Ein Kollege des Autors kam auf die "glänzende" Idee, getrockneten und verklumpten Iodstickstoff mit dem Mund auseinander zu blasen. Der Kollege litt einen Tag lang unter einem kleinen Knalltrauma (pfeifen in den Ohren) und einer durch Ioddämpfe braungefärbten Nase.
Quellen: [34], [35], [36]

Explosion von Tetraschwefeltetranitrid (Schwefelstickstoff) als Video.

 

Geschichte der Sprengstoffe


 

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