Einleitung

Über einer feuerfesten Unterlage wird »Pyrophores« Eisen aus einem Reagenzglas geschüttet.

 

Verwendete Chemikalien

Chemikalie

GHS07 – Ausrufezeichen

Achtung

2 g Eisen(II)-oxalat-Dihydrat, Fe(C2O4) · 2 H2O – 179.89 g/mol

Eisenoxalat-Dihydrat

CAS-Nr.: 6047-25-2 – EG-Nr.: 208-217-4

Acute Tox. 4 (oral, dermal), WGK 1

H302 + H312 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken oder Hautkontakt. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.

Sigma-Aldrich, 307726, SDB vom 24.09.2019

 

Produkte

Chemikalie

GHS02 – Flamme

Achtung

Eisen (fein gepulvert), Fe – 55.85 g/mol

CAS-Nr.: 7439-89-6 – EG-Nr.: 231-096-4

Flam. Sol. 2, Self-heat. 2, WGK nwg

H228 Entzündbarer Feststoff. H252 In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten. P210 Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen. P235 Kühl halten. P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden. P241 Explosionsgeschützte elektrische/Lüftungs-/Beleuchtungsgeräte verwenden. P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz/Gehörschutz tragen. P403 + P235 An einem gut belüfteten Ort aufbewahren. Kühl halten.

Merck, 103819, SDB vom 04.07.2021

 

Eisen(II,III)-oxid (Nanopulver, 50–100 nm), Fe3O4 – 251.53 g/mol

Trieisentetraoxid, Magnetit, Hammerschlag

CAS-Nr.: 1317-61-9 – EG-Nr.: 215-277-5

WGK nwg

Sigma-Aldrich, 637106, SDB vom 27.03.2021

 

Verwendete Geräte, Versuchsaufbau

Feuerfeste Unterlage, Standard Reagenzglas aus Duranglas, Bunsenbrenner, Streichhölzer

 

Versuchsdurchführung

In einem Reagenzglas werden 2 g Eisen(II)-oxalat-Dihydrat über der Bunsenflamme so lange erhitzt, bis keine Gasentwicklung mehr auftritt. Das fertige pyrophore Eisen wird nun über einer feuerfesten Unterlage ausgeschüttet. Den Raum vorher abdunkeln!

 

Reaktionsgleichung

Abb. 1 – thermische Zersetzung von Eisen(II)-oxalat.
Abb. 1 – thermische Zersetzung von Eisen(II)-oxalat.

Bei einer Temperatur < 560 °C:

4 FeO → Fe + Fe3O4

3 Fe + 2 O2 → Fe3O4

 

Eisen(II)-oxalat zersetzt sich beim Erhitzen zu Eisen(II)-oxid (FeO), Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid. Eisen(II)-oxid ist nur bei Temperaturen über 560 °C stabil. Bei niedrigerer Temperatur kommt es zur Disproportionierung von Eisen(II)-oxid. Dabei werden Eisen (Fe) und Magnetit (Fe3O4) gebildet. Fe3O4 ist ein Mischoxid, da es Eisen(II)- und Eisen(III)-oxide enthält. Das Eisen(II)-Ion wird sowohl reduziert als auch oxidiert. Es tritt also als Oxidationsmittel und als Reduktionsmittel auf. Eine solche Reaktion bezeichnet man als Disproportionierungsreaktion. Das Eisen hat beim Eisen(II)-oxid eine mittlere Oxidationsstufe und liegt nach der Reaktion in einer höheren (Fe3O4) und einer niedrigeren Oxidationsstufe (Fe) vor. Insgesamt handelt es sich um eine Redoxreaktion, da Oxidation und Reduktion stattfinden. Die entstandenen Eisennanopartikel glühen bei Kontakt mit Sauerstoff und verbrennen zu Magnetit. Da das Eisen oxidiert und der Sauerstoff reduziert wird, handelt es sich auch hierbei um eine Redoxreaktion.

 

Medien

Abb. 2–4 – beim Ausgießen gibt es einen Funkenregen.Abb. 2–4 – beim Ausgießen gibt es einen Funkenregen.Abb. 2–4 – beim Ausgießen gibt es einen Funkenregen.

 

 

Quellenangaben

[1]
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck und R. Schwankner. "Funkenregen" (pyrophores Eisen). In: So interessant ist Chemie, 2. Auflage, Aulis-Verlag Deubner: Köln, 1997, 80–81.
[2]
H. W. Roesky und K. Möckel. Selbstentzündliches Eisen. In: Chemische Kabinettstücke, VCH Verlagsgesellschaft mbH: Weinheim, 1994, 25–26.

 

Download

Pyrophores Eisen

 

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